Der Brunnen in Jalimo ist fertig

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September
17

Jalimo liegt im Kajo Keji County (Südsudan) im Grenzgebiet zu Uganda und hat ca. 18.000 Einwohner die auf 18 Ansiedlungen aufgeteilt leben. Malisiri Village ist eine Ansiedlung ca. 3 Kilometer außerhalb von Jalimo wo 65 Familien angesiedelt sind. In Malisiri Village wurde nun der neue Brunnen gebohrt. Für viele Familien hat der neue Brunnen eine sehr große Bedeutung; es gibt nicht nur frisches reines Wasser, sondern auch der Weg zum Brunnen hat sich für viele verkürzt.

Der Hilferuf für einen neuen Brunnen kam bei einem Besuch im Oktober 2008. Unter der Bedingung, dass die Bevölkerung etwas beisteuert wurde diesem Hilferuf zugestimmt. Water Harvest International (WHI) eine amerikanische Organisation welche im Südsudan Brunnen bohrt machte uns ein Angebot und teilte uns mit, dass es am besten ist, den Brunnen im Zeitraum von Jänner bis Juni zu machen. In dieser Periode ist Trockenzeit und wenn Wasser gefunden wird ist das eine Garantie, dass es immer genügend frisches Wasser geben wird.

Mit WHI konnte ein Termin für Anfang Februar 2010 zum bohren des Brunnen vereinbart werden. Die Bevölkerung wurde informiert und gebeten Sand, Steine und Ziegel bereit zu stellen. Die Dorfgemeinschaft stellte auch das Essen für das Bohrteam zur Verfügung.

Am 2. Februar war es soweit. Das Team von WHI kam mit etwas Verspätung gegen Mittag und begann sofort mit dem Bohren. Am Späten Nachmittag, ich konnte selber dabei sein begann bei 24 Metern Tiefe das Wasser zu sprudeln. Es war ein sehr ergreifender Augenblick für mich, hatte ich so etwas selber noch nie vorher erlebt. Um jedoch genügend Wasser für den Brunnen zu haben, war es notwendig weiter zu bohren.

In einer Tiefe von 36 Metern wurde eine weitere Wasserader gefunden. Jetzt wurde begonnen die Rohre abzusenken und zu verankern. Anschließend wurde noch weiter gebohrt und es konnte eine noch größere Wasserader in 56 Meter Tiefe gefunden werden. Das ist nun die Garantie, dass der Brunnen nicht trocken werden würde. Schlussendlich wurde am 3. Februar  bei 58 Metern aufgehört zu bohren.

Das von der Bevölkerung beigesteuerte Baumaterial wurde am 4. Februar verarbeitet und die Handpumpe auf den Brunnen aufgesetzt. Die Rohre der Handpumpe reichen bis auf eine Tiefe von 30 Meter, der Wasserspiegel liegt  derzeit bei 11 Metern. In Eigeninitiative machte die Dorfgemeinschaft noch einen Zaun um den Brunnen vor Kühen und Ziegen zu schützen. Eine Verschmutzung durch Tiere würde das Trinkwasser für Menschen unbrauchbar machen. Nach einem Test mit einer Elektrischen Wasserpumpe konnte der Brunnen am 8. Februar offiziell der Dorfgemeinschaft übergeben werden.

Die Freude war groß und es war auch ein Anlass zum feiern. So kamen alle verantwortlichen des Dorfes, die Landeigentümer viele Frauen und Kinder. Schon am Nachmittag kamen die Frauen um das Essen vorzubereiten. Da der Brunnen fertig war wurde die Zeit auch genützt um Wäsche zu waschen. Diese wurde im Umfeld des Brunnen zum trocken auf das Gras gelegt. Diese Methode zum trocknen ist üblich in Afrika.
Ich war in Gesellschaft der Ältesten und es war eine große Freude über den neuen Brunnen zu spüren. Es wurde viel über Wasser und deren Beschaffung gesprochen. Am Ende wurde noch ein herzliches Dankeschön an die vielen unbekannten Spender in Österreich ausgesprochen. „Gott möge alle segnen die bei diesem Projekt mitgeholfen haben.“

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