September
17

Aber für Andrew war es lebensverändernd. Andrew Duka Wani (11) lebt im Süden des Sudan und ist Epileptiker. In Österreich wäre dieses Feuer ohne Folgen für ihn gewesen. Im Sudan hat es ihm den Arm gekostet.

In Jalimo einem kleinen Ort im Südsudan, nahe der ugandischen Grenze ist Andrew DUKA WANI zu Hause. Er ist elf Jahre alt, wird bald zwölf, denn er hat am 29. Dezember Geburtstag. Damals, als er geboren wurde, herrschte hier Krieg. Ein großes Handicap hat er, denn er ist Epileptiker. In Österreich wäre das kein Problem, hier gibt es die Technik und die Medikamente, um einem jungen, intelligenten und aufgeweckten Burschen, wie ihm, ein nahezu normales Leben zu ermöglichen. Doch in einer Weltregion, die beinahe 20 Jahre Bürgerkrieg hinter sich hat, ist die medizinische Versorgung für junge Epileptiker mehr als unbezahlbarer Luxus. Es gibt sie einfach nicht. Wenn also ein epileptischer Anfall kommt heißt es warten, bis er vorüber ist und hoffen, dass in der Nähe keine Verletzungsquellen sind. Bis vor eineinhalb Jahren hat das gereicht. Doch dann kam der Anfall in der Nähe eines Feuers.

Dieses Feuer veränderte viel
Als Andrew aus dem Feuer, in das er fiel, gezogen und der Anfall vorüber war, war der Arm verbrannt, die Schulter dazu und ein Teil vom Rücken. Die Haut war großflächig zerstört, auch teilweise das darunter liegende Muskelgewebe. Bis heute ist die Wunde nicht richtig zugeheilt, das Ellbogengelenk ist fast steif, hier geht die offene Wunde bis auf die Knochen. Das Schultergelenk kann er nur bedingt nutzen, da sich ein extremer Hautstrang gebildet hat, der ihn in seinen Bewegungen einschränkt und auch immer wieder einreißt, da die Haut, die sich nachgebildet hat, nicht elastisch genug ist. Das wird so bleiben, wenn Andrew weiter mit den bescheidenen Mitteln, die im Südsudan vorhanden sind, medizinisch behandelt wird. Was außerdem noch dazu kommt ist, dass er aufgrund seiner Krankheit und den damit verbundenen Anfällen und nun auch noch mit seinem schwer verletzten Arm keine Schule besuchen kann, was er so gerne tun würde. Er fühlt sich ausgeschlossen und ist sehr traurig, dass er nicht wie andere Kinder lernen darf.

Hilfe aus Österreich?
In Österreich wäre Andrew nicht ins Feuer gefallen, weil mit der richtigen medikamentösen Versorgung sich epileptische Anfälle verhindern lassen. Zweitens steht bei Brandverletzungen ein effizientes Rettungswesen zur Verfügung. Und Drittens lassen sich schwere Verletzungen und ihre Folgen durch moderne Operationstechniken auskurieren. Für Punkt eins und zwei ist es zu spät, aber wenn bald operiert wird, kann Andrews Arm nahezu vollständig wieder hergestellt werden. Und dann wäre es natürlich sinnvoll, wenn auch seine Epilepsie behandelt wird.

Beides ist möglich. In Österreich. Wenn die Republik Österreich Andrew für eine Operation ins Land lässt. Und auch eine Begleitperson, denn der Junge spricht nur seine Muttersprache Kuku. Er würde gerne Rina Jokudu Wani mitnehmen, die für ihn von Englisch ins Kuku übersetzten kann. Außerdem müssen der Flug, der Aufenthalt, die Versicherung, und noch so manches Andere bezahlt werden.

Mittlerweile ist klar: Andrew und Rina dürfen ins Land, das Außenministerium in Wien hat sichergestellt, dass die beiden ein Visum erhalten. Das Landesklinikum St. Pölten übernimmt die Kosten für den Krankenhausaufenthalt und die Ärzte stehen auch bereit für die mindestens drei Operationen, die Andrew benötigen wird.

Fehlt nur noch das Geld für den Flug und die Versicherung sowie den Aufenthalt. Und am Geld wird es ja wohl nicht scheitern, dass Andrew seinen Arm bald wieder ziemlich normal bewegen kann. Das wäre wohl das schönste Geburtstagsgeschenk, das „wir“ ihm machen können, oder?

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