„JALIMO HOSPITAL“

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September
17

Eine neue Gesundheitseinrichtung für die Region Jalimo

 
KindMitMutterIn Jalimo soll auf einem Grundstück in der Größe von 11 000 Quadratmetern ein Krankenhaus geplant, errichtet und betrieben werden. Neben einer Grundversorgung soll auch eine multifunktionelle Ordination betrieben werden. Es sollen immer wieder Schwerpunktuntersuchungen stattfinden, je nach Planung und Verfügung von Fachärzten aus Österreich, z.B.  Zahnarzt, Gynäkologe Augenarzt etc.

Der Aufbau soll in 3 Phasen realisiert werden. Die erste Phase soll 2015 mit der Errichtung des ersten Gebäudekomplexes beginnen. Diese Einrichtung soll im Frühjahr/Sommer 2016 in Betrieb gehen. Danach sollte mit dem 2. Gebäudekomplex begonnen werden. In der 3. Phase sollen nach Bedarf Bettenstationen und ein kleiner OP dazu kommen.

Die Ärztliche Betreuung und Führung sollte aus Österreich kommen, Ärzte haben dafür schon zugesagt und es bedarf nur mehr der genaueren Planung. Krankenschwestern, Hebammen und anderes medizinisches Personal sollen aus dem Südsudan kommen und in Jalimo weitergebildet werden. Fallweise auch in Österreich, Zusagen von diversen Einrichtungen liegen vor.

Die Kosten für die ersten beiden Phasen liegen bei ca. 120.000,00 Euro davon sollen in der ersten Ausbaustufe 60.000,00 im Jahr 2015 verbaut werden. Davon sind 40.000,00 von einem Ärzteteam aus Österreich zugesagt.

Ein Komitee aus der Bevölkerung von Jalimo soll diese Einrichtung beraten und mittragen. Das Gesundheitsministerium im Südsudan ist über den Bau informiert und erfreut, dass die Bevölkerung nach Inbetriebnahme gut versorgt ist und nicht mehr in das benachbarte Ausland (Uganda) reisen muss, um ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Hintergrund / Kontext

Vom 09.01.2011 bis 15.01.2011 stimmte die Bevölkerung im Zuge eines Referendums über seine Unabhängigkeit ab.  Dabei stimmten ~ 99% der Bevölkerung bei einer Wahlbeteiligung  von ~ 90 % für einen unabhängigen Staat Südsudan. Mit 09. Juli 2011 wurde diese endlich nach einem über 25 jährigen Bürgerkrieg vollzogen. Seit dem 14. Juli 2011 gehört der Südsudan als 193. Mitgliedstaat den Vereinten Nationen an und wurde am 27. Juli 2011 auch als 54 Mitglied in die Afrikanische Union aufgenommen.

Der Südsudan kämpft mit gravierenden sozialen Problemen. Er gehört mit zu den ärmsten Entwicklungsländern Afrikas. So gibt es wenig bis keine soziale und medizinische  Absicherungen, die durchschnittliche Lebenserwartung liegt nach offiziellen Zahlen der UNO bei ~ 42 Jahren, die Müttersterblichkeitsrate ist eine der höchsten der Welt.

Die Ernährungslage ist nach offiziellen Zahlen des FAO und WFP drastisch. So ist jedes fünfte Kind unter fünf Jahren  unterernährt. Nach den  von WFP und FAO veröffentlichten Berichten, werden 2012 ~ 4,7 Mio. Südsudanesen keinen Zugang zu ausreichender Nahrung  haben. Der Südsudan wird im laufenden Jahr nur  ~ die Hälfte, seiner zur Ernährung der Bevölkerung notwendigen Lebensmitteln selbst produzieren.

Den Schätzungen der FAO und WFP folgend lag im Jahr 2011 die Getreideproduktion des Südsudan rund 19% unter den Erträgen des Vorjahres. Das Getreidedefizit für das Jahr 2012 wird auf über 470.000 Tonnen geschätzt, das ist fast die Hälfte des gesamten südsudanesischen Jahresbedarfs.

Der Landesdirektor des WFP, Chris Nikoi, warnt in diesem Zusammenhang: „ Die Krise kommt immer schneller auf uns zu. Die internationale Gemeinschaft kann es sich nicht erlauben, sie zu ignorieren.“

DerAO Landesdirektor, George Okeh sagt: „Wir müssen den Haushalten ermöglichen, dass sie zuallererst schnellen Zugang zu nährstoffreichen Essen und anderen Grundbedürfnissen haben. Um aber im Südsudan die Ernährungssicherheit wieder aufzubauen und zu stützen, müssen wir den Kreislauf, der Hunger und der Armut immer weiter verbreitet, durchbrechen. Dies ist möglich, wenn wir den Menschen helfen, ihre Landwirtschaft, Viehzucht und andere Aktivitäten, die ihre Lebensgrundlagen stützen, wieder aufzunehmen. “

Zwischen ~ 20 % und 35 % der Bevölkerung sind unterernährt und die Analphabeten Rate liegt bei ~ 90 %. In weiten Teilen der Bevölkerung sind Bildung, soziale sowie medizinische Versorgung und Absicherung unbekannt. Insbesondere bei der ländlichen Bevölkerung (die im Südsudan mit  ~ 83 % den größten Teil der Gesamtbevölkerung darstellt) bleibt die Unterstützung der staatlichen Stellen weit hinter den Notwendigkeiten zurück.

Weniger als die Hälfte der Kinder im Grundschulalter gehen regelmäßig zur Schule und lediglich ~ 1,6 % der Kinder und Jugendlichen besuchen eine weiterführende Schule.

Kennzeichen des Projektumfelds

Das Kajo Keji County liegt im Süden des Bundesstaates Central Equatoria (Zentraläquator) im Südsudan. Der Ort Jalimo – Boma liegt ~ 12 km  nördlich der Grenze zu Uganda und ist mit geschätzten 18.000 Einwohnern die größte Gemeinde im Kajo Keji County. ~ ¾ der Bevölkerung sind Frauen und diese aufgrund des letzten Bürgerkrieges verwitwet. Sie tragen die Verantwortung für die Familien.

Die Menschen in Jalimo und Umgebung leben ausschließlich von Landwirtschat und Viehzucht. Der äußerst fruchtbare Boden und die lange Regenzeit ( März – November ) sogen für 2 Ernten pro Jahr.

In der Region Jalimo stellen Malaria, Tuberkulose, AIDS und verschiedene Infektionskrankheiten die, aus medizinischer Sicht, größten Probleme dar.

Es gibt für die EinwohnerInnen Jalimo‘s keine ausreichende medizinische Versorgung daher auch keine adequate Mutter-Kind-Untersuchungen und die Mütter- und Kindersterblichkeit ist dementsprechend hoch.

Da beim Auftritt von Krankheiten meist keine sachgemäße Diagnose gestellt werden kann, ist die Nutzung von vorhandenen medizinischen Ressourcen sehr schlecht.

Das nächste Krankenhaus liegt in Wudu, welches mit dem Auto in etwa einer Stunde erreicht werden kann. Auch die weiter entfernten Städte Juba und Yei verfügen über Krankenhäuser. Diese sind jedoch aufgrund der schlechten Infrastruktur schwer zu erreichen.

Deshalb ist es naheliegend den Bau einer Gesundheitseinrichtung zu unterstützen, diese zu etablieren und so der Bevölkerung von Jalimo und Umgebung ein nachhaltiges Konzept für eine medizinische Versorgung zu bieten.

Auch bei der lokalen Bevölkerung und ihren ethnischen Gruppierungen sowie den Landeigentümern findet das Projekt Jalimo Hospital große Zustimmung.

In enger Zusammenarbeit mit den lokalen Projektpartnern  „HELFEN WIR!“ Association for Medical and Development  Aid, den öffentlichen Behörden und dem Rat der Ältesten der Region, wird das notwendige Gelände für das Jalimo Hospital, mit einem Ausmaß von ca. 11000 m²ha für 50 Jahre gratis zur Verfügung gestellt.

Zum derzeitigen Stand der Verhandlungen ist eine Unterstützung mit rein finanziellen Mitteln seitens der Regierung jedoch nicht zu erwarten.

Derzeit laufen Verhandlungen mit dem Gesundheitsministerium des Südsudan über eine Anerkennung der Einrichtung.

Oberziel

des Projekts „Jalimo Hospital“ ist die Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Region um Jalimo/Kajo-Keji County.

Es soll die Kinder- und Müttersterblichkeitsrate gesenkt,  lokales Personal im medizinischen Bereich aus- und weitergebildet werden. Durch eine qualifizierte Diagnostik soll eine bessere Nutzung der vorhandenen medizinischen Ressourcen erreicht werden.

Die Gesundheitsvorsorge soll durch Schulungen (Erste Hilfe, Hygiene, etc) gefördert werden.

Projektziel

Im ersten Bauabschnitt soll eine Hälfte des Hauptgebäudes errichtet werden. Die Baufläche hierfür beträgt ~170 m². Hinzu kommen ~140 m² Laubengänge, welche rund um das Gebäude angelegt werden.

Auf dem Nebengrundstück wird derzeit die „Helfen Wir!“ Farming School errichtet. Den Bau dieser landwirtschaftlichen Fachschule für die Region Jalimo unterstützen wir bereits seit dem Jahr 2010. Für das Projekt „Jalimo Hospital“ werden hier Synergien genutzt, wie elektrische Energie welche durch eine Photovoltaikanlage produziert wird sowie die Wasserversorgung und das Abwassermanagement.

Basierend auf den Erfahrungen, können die Baukosten  mit ca. 240 Euro per Quadratmeter kalkuliert erden. Für die Laubengänge ca. 65 Euro per Quadratmeter. Die Gesamtkosten  betragen daher ca. 60.000 Euro

Erwartete Ergebnisse

Große Teile der  Bevölkerung aller  im Kajo-Keji County vertretenen Ethnien,  besonders die Region Jalimo und Umgebung sollen vom Jalimo Hospital und dem Programm zur Weiterbildung im medizinischen Bereich sowie durch ökonomische Diagnostik und Therapie profitieren.

Wie erwarten uns eine medizinische Grundversorgung und die Senkung der Kindersterblichkeit unter 5 Jahren, sowie die der Mütter während der Schwangerschaft und bei der Geburt; entsprechend den Millenniumszielen. Die Lebenserwartung liegt derzeit bei 54,6 Jahren,  104 von 1.000 Kindern sterben vor ihrem fünften Geburtstag (Quelle: data.worldbank.org)

Eine Steigerung der Lebensqualität durch die geplante medizinische und Gesundheitsvorsorge.

Eine Weiterbildung im medizinischen Bereich und qualifizierte, ökonomische Diagnostik sowie Therapiemöglichkeiten.

Moderne, dem Ausbildungsstand angepasste Löhne für die Arbeitsplätze  im medizinischen sowie im Administrativen Bereich.

Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Einrichtung um eine Bettenstation zur stationären Behandlung sowie um einen Operationsraum erweitert werden.

Langfristige und nachhaltige Unterstützung beim Wiederaufbau im Kajo-Keji County soll zu einer stabilen Lebensgrundlage für Familien im ländlichen Raum führen.

Im Laufe des Jahres 2016 soll das Jalimo Hospital in Betrieb genommen werden.

 

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