Am Anfang war eine Idee, Gutes Zureden verstärkte den Willen die Idee in die Tat umzusetzen. Rückenwind und auch viel Gegenwind kam auf, brachte die Idee zum schwanken wie einen Baum im Wind. Wille und Durchhaltevermögen ließen schließlich Taten folgen.
Der Anfang in Südafrika
Nach einem wunderschönen und abenteuerlichen Uraub in Südafrika reifte in mir die Idee in diesem schönen Land einen Kindergarten zu bauen. Es war nicht nur „so“ schön, denn es gab auch einen anderen Teil Südafrikas, Slums und Gegenden die nicht mit Infrastruktur ausgestattet sind. In Eastern Cape, hier war die Infrastruktur noch nicht so gut ausgebaut sollte der Kindergarten hinkommen. Ein kleines Dorf in den Bergen, kein Strom und keine Wasserversorgung sowie keine ordentliche Straße war in dem Ort den ich mir ausgewählt hatte. Warum gerade so weit weg, wo es doch auch näher Not gäbe, war eine häufige Frage, die Anreise und auch der Transport von Maumaterial sei hier besonders teuer, so das Argument. Ist schon richtig sagte ich, aber wenn alle so denken bekommen die Menschen dort nie etwas, was ja auch der Wahrheit entsprach.
Auf der anderen Seite
Mit einem Schlag fand ich mich auf der anderen Seite der Gesellschaft. Zuerst war ich ja einer von vielen die gebeten wurden etwas zu spenden, nun war ich auf der anderen Seite alleine und wollte Spenden haben. Vieles sprach natürlich dafür, dass man spenden sollte es gab aber auch sehr viele Argumente warm man nichts geben sollte. Ich war überrascht wie viele die Idee einen Kindergarten zu bauen gut fanden, aber dann doch nichts gaben. Das war ein Lebensabschnitt für mich der nicht ganz so einfach war ich musste hier lernen mit den Menschen umzugehen um Geld zu bekommen und in Afrika musste ich lernen die Kultur und die Menschen zu verstehen.
Öffentliche Auftritte
Was ich unter gar keinen Umständen wollte, waren öffentliche Auftritte und Reden. Zum einen war ich nicht geübt öffentlich vor Publikum zu reden zum anderen ging es aber jetzt nicht mehr ohne. Viele wollten Vorträge hören, ich fand mich irgendwie in einem Dilemma. Reden und erzäheln konnte ich gut in kleinen Runden. Dazu kamen dann schon sehr bald Journalisten von Radio und Fernsehen. Die ersten Fernsehaufnahmen waren schweißtreibend, man musste gut aussehen, gut reden und es sollte alles sehr gut rüber kommen. Da bemerkte ich zum ersten mal, dass die Medien nicht mich wollten, sondern nur eine gute Story. Ihnen war egal wer ich war, meine persönlichen Überlegungen und Ideen mussten zurückstehn, denn das wollten die Zuseher ja gar nicht sehen, so ein Argument. Das ist auch heute noch so, ich denke aber sehr wohl, dass die Zuseher mehr persönliches sehen wollen.
Bitte hilf uns auch
Bei den immer wieder kehrenden Besuchen lernte ich zwangläufig viele Menschen kennen. Es entstanden im Laufe der Zeit viele Freundschaften. Jetzt kam die Erfahrung dazu, dass ich nicht für irgendjemanden etwas mache, sondern für meine Freunde. Aus diesem Blickwinkel hatte ich mein Hilfsprojekt noch gar nicht gesehen. Es ist wunderbar! Da man von einem Freund mehr erwartet als von einem Fremden wurden mir schon viele Breife übergeben mit Bitten zu helfen. Jetzt war ich wieder in einer schwierigen Situation, einem Freund zu sagen es geht nicht ist schwieriger als einen Bettelbrief mit nein zu beantworten. Im Augenblick sagt man einfach nicht jetzt vielleicht in 2 oder 3 Jahren, das ist auch sehr fatal, denn die Menschen merken sich diese Zahlen ganz genau. Sie kommen dann nach der Frist und erinnern dich, du hast doch damals gesagt…. jetzt ist schon so viel Zeit vergangen, jetzt sind wir an der Reihe.
Nun habe ich gelernt diese Bitten ernster zu nehmen auch Tricks anzuwenden um aus der Situation heraus zu kommen um nicht jeden etwas versprechen zu müssen. Das hilft auch nicht immer. Ein Beispiel ist der von uns im Südudan gebohrte Brunnen. Man bettelte mich an und ich flüchtete in die Ausrede, „wenn ihr was beisteuert“ kann ich Geld für den Brunnenbau sammeln. Man willigte großzügig ein, nun stand ich wieder da. Inzwischen ist der Brunnen fertig.
Die Arbeit macht Spass
Das alles begleitet mich nun schon 16 Jahre. Ich kann selber gar nicht glauben, was alles geschehen ist und wie vielen Menschen durch mein TUN geholfen wurde. Durch die gemachten Freundschaften kam ich natürlich auch in viele Länder und entlegene Gegenden. Der Ausgangspunkt war die Idee einen Kindergarten zu bauen. 4 Wände und ein Dach, sonst nichts! Was ist daraus geworden?
„HELFEN WIR!“ Verein für Medizinische und Entwicklungshilfe
Eine Hilfsorganisation die man über die Grenzen hinweg kennt, internationale Presseberichte bestätigen das, schöne kleine und größer Projekte und eine Arbeit die Spass macht. Gegenwind muss sein, sonst strengt man sich nicht an voran zu kommen.
Bei allen die mich in diesen 16 Jahren begleitet haben, manche auch nur kurz, bei allen die mitgeholfen haben durch ihre Arbeitsleistung, Sachspenden oder einen finaziellen Beitrag möchte ich mich sehr herzlich bedanken.
Ihr Hannes Urban