Im Südsudan werden wichtige Entscheidungen neben öffentlichen Behörden immer noch vom Rat der Ältesten getroffen. So auch im Jänner 2009 wo beschlossen wurde, dem Verein ausreichend Land zur Verfügung zu stellen, um eine landwirtschaftliche Fachschule zu errichten. Wir haben zugestimmt!
„HELFEN WIR! Farming School“ wird als Fachschule für Landwirtschaft, Gemüsebau, Obstbau, Bienenzucht und Forstwirtschaft errichtet. In den Nebenfächern sollen Fleischhauerei, Käserei, Bäckerei, Tischlerei und Metallverarbeitung abgedeckt werden. Das Kajo-Keji County stellt durch die örtliche Behörde – Jalimo Boma – das für die Schule notwendige Land zur Verfügung. Die Errichtung und Führung der Schule soll so ausgerichtet werden, dass die Schule Ertrag erwirtschaftet um eigenständig agieren zu können und keine Mittel von außen zugeführt werden müssen. Die Ernte soll verarbeitet und vermarktet werden.
Die Menschen in der Region Jalimo leben ausschließlich von Viehzucht und Landwirtschaft. Der Boden ist besonders fruchtbar. Die Idee eine Fachschule für Landwirtschaft zu errichten wird von den örtlichen Gemeinden, Landeigentümern und Behörden unterstützt.
Nach mehr als 20 Jahren Bürgerkrieg werden mit Juni 2009 alle Flüchtlinge aus den Nachbarländern zurückgekehrt sein. Durch den Krieg wurde nicht nur im Kajo-Keji County, sondern in der ganzen Region Südsudan die gesamte Infrastruktur zerstört.
Die örtliche Behörde – Jalimo Boma – ist die größte Gemeinde im Kajo-Keji County mit geschätzten 18.000 Einwohnern. Nach Schätzungen sind ¾ der Frauen Witwen und tragen die Verantwortung der Familien. Durch diese Umstände und die Armut haben viele Menschen in der Region die Kinder vernachlässigt, nicht zur Schule geschickt und teilweise wurden Mädchen an reiche Leute verkauft oder gegen Lebensmittel eingetauscht um zu überleben.
„HELFEN WIR Farming School“ wird auf einem Gelände neben einem ca. 50 ha großem Ackerland errichtet werden. Das Ackerland soll genutzt werden um den Schülern den praktischen Umgang mit der Anpflanzung von örtlichen landwirtschaftlichen Produkten, Obst und Gemüsebau sowie Viehzucht zu unterrichten. Forstwirtschaft und Bienenzucht soll ebenfalls in den Unterricht eingebunden werden.
Das Haltbarmachen und Vermarkten der Produkte soll auch Platz finden. Gedacht ist an eine Art Genossenschaft die sich mit der Vermarktung im ganzen Land beschäftigt.
Die Struktur der Schule soll so aufgebaut werden, dass die Schüler keinerlei Schulkosten bezahlen müssen, sondern durch deren Arbeit auf der Farm und im Schulbereich ihren Anteil erarbeiten. Außerdem soll die Farm so geführt werden, dass auch die Lehrer aus der Vermarktung ihr Gehalt bekommen und alle notwendigen Kosten der Schule und Farm abgedeckt werden können.
Ziel der „HELFEN WIR!“ Farming School
a) Eine Schule zu errichten und zu betreiben welche den kompletten Landwirtschaftlichen Bereich abdeckt.
b) Schülern die Möglichkeit zu bieten, eine 3 jährige fundierte Ausbildung zu bekommen um eine gesicherte Zukunft für die Familien im ländlichen Bereich zu schaffen.
c) Jungen Menschen,, welche aus armen Verhältnissen kommen und keine Möglichkeit haben einen Sponsor zu finden, eine fundierte Ausbildung zu ermöglichen.
d) Lehrer aus dem Südsudan in Österreich auszubilden
e) Alle auf der Farm produzierten Produkte zu verarbeiten und zu vermarkten.
f) Die Schule und Farm nach Errichtung eigenständig zu leiten ohne finanzielle Mittel zuführen zu müssen.
g) Ein Vorzeigeprojekt zu etablieren um über die Grenzen von Kajo-Keji hinaus als Lehrbeispiel zu dienen.
h) Den Lebensstandard der Bevölkerung zu heben.
Wer hat Nutzen von „HELFEN WIR!“ Farming School?
Der Nutzen dieses Projektes wird sehr vielfältig sein und vor allem der Bevölkerung in Kajo-Keji dienen. Darüber hinaus wird auch über die Grenzen hinaus ein Nutzen in der Hauptstadt Juba zu spüren sein.
i) Die Bevölkerung in Jalimo und Umgebung durch das Angebot von bezahlten Arbeitsplätzen.
j) Die Bevölkerung in Jalimo und Umgebung sowie im gesamten Kajo-Keji County durch das Angebot von wichtigen Lebensmitteln.
k) Die Bevölkerung in Juba, der Hauptstadt durch das Angebot durch frische im eigenen Land produzierte Lebensmittel
l) Die Jugend durch eine fundierte Ausbildung
m) Die ältere Bevölkerung durch das Angebot von Kursen welche auch helfen den Lebensstandard zu heben.
2. Profit für die örtliche Bevölkerung:
Der größte Profit ist für die Bevölkerung in Jalimo und Umgebung zu erwarten, denn durch die LWFS werden Lebensmittel produziert, verarbeitet und verkauft. Kenntnisse über Erzeugung und Verarbeitung sollen auch in Kursen für die Bevölkerung angeboten werden, dadurch können in Zukunft Produkte leichter haltbar gemacht und vermarktet werden. Höhere Qualität bedeutet auch höheres Einkommen und damit Steigerung der Lebensqualität. Zusätzlich werden Arbeitsplätze geschaffen.
Arbeitsplätze
Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist für die Menschen besonders wichtig, denn durch die Rückkehr aus den Flüchtlingslagern ist der Neubeginn besonders schwer. Da es sich fast ausschließlich um ländliches Gebiet handelt sind auch Arbeitsplätze sehr rar.
Geplante Arbeitsplätze:
a) Büro und Verwaltung
b) Schulwart
c) Nachtwächter
d) Platzwart
e) Gärtner
f) Arbeiter in der Landwirtschaft
g) Arbeiter in der Produktion von Lebensmitteln
h) Personal für Vertrieb
i) Traktorfahrer
j) Mechaniker
k) LKW Fahrer
l) Chauffeur
m) Küchenpersonal